Montag, 22. Juni 2015

Zhojiajiao – Das Venedig von Shanghai





Dieses Wochenende haben der Hamster und ich uns gegen das Chaos der Bootsrennen anlässlich des Drachenbootfestivals und für das Chaos der Wasserstadt Zhojiajiao entschieden. Das Drachenbootfestival sind 3 Feiertage an denen Shanghai noch voller wird als die Stadt eh schon ist. Viele Chinesen nutzen diese Feiertage aber auch um nach Hause zu ihren Familien und Freunden zu fahren.



Die letzten beiden Tage haben wir neugierig beobachtet wie mehr und mehr Schilfgraszweige (scheinbar zum Schutz vor bösen Geistern wie mir eine chinesische Freundin gesagt hat) an den Haustüren befestigt wurden und vor vielen Läden Blumendekos aufgestellt wurden. Die große Kür des Festivals sind dann allgemein die Drachenbootrennen die auf einigen Seen und Flüssen abgehalten werden. Hierbei treten >12 – Mannboote (obgleich professionell oder aber auch nur hobbymäßig oder auch Ungeübte nur zum Spaß) gegeneinander an. Nach einiger Internetrecherche (u.a. Bildersuche) muss ich aber sagen, dass zumindest in der Region um Shanghai entweder die Austragungsorte nur schwer zu erreichen oder vollkommen überfüllt sind. Also im Großen und Ganzen hat mich das, was ich dazu gefunden habe nicht wirklich überzeugt, weshalb wir in die Randstadt Zhojiajiao gefahren sind.




Die Anfahrt erfolgt mit der Metro (bis zum People’s Square), dann mit einer öffentlichen Busverbindung (für etwas weniger als 2 Euro für eine 1,5 h Fahrt) und mal wieder ohne auch nur einen Westerner zu sehen. Auch in Zhojiajiao selbst habe ich nahezu keinen Europäer, dafür aber umso mehr chinesische Touristen gesehen. Es war phasenweise wirklich gestopft voll…. aber das  war es allemal wert.


Zunächst haben wir ein bisschen gestutzt, da man im Stadtzentrum auf dem Busbahnhof aus dem Bus steigt und erstmal weder irgendwelche besonderen Gebäude noch ansatzweise Wasser zu sehen bekommt. Folgt man allerdings den Schildern, so erreicht mal schnell denn alten, erhaltenen/wieder aufgebauten (?) Teil der Stadt mit seinen Kanälen, Gondeln, Brücken, Shops und wundervollen am Wasser gelegenen Cafés und Restaurants. Aber ich glaube Bilder sprechen in diesem Falle mehr als 1000 Worte  :-).


Hier die Brücke die sozusagen den Start/Eingang zur Wasserstadt bildet.
Und hier das Tourichaos in den Seitenstraßen X-) allerdings hat sich das später schon besser verteilt.
Das hier sind Klebereis-Dumplings,  die glaube ich vor allem zum Anlass des Drachenbootfestivals zu kiloweise verkauft werden. Haben wir natürlich auch probiert, einige (nicht alle ;-) ) sind megalecker.
Hier werden Klebereisdumplings gemacht. Schon ein ziemliches gematsche... und einiges an Arbeit wenn man bedenkt, dass die Frau den ganzen Tag da sitzt. Die Asiaten haben nämlich nicht vorsichtig wie wir nur 4 Stück gekauft, sondern gleich 10-20 Stück pro Einkauf.

Das hier sind glaube ich Wachteleier in Salzkruste. Sieht finde ich voll irre aus. Habe sie aber noch nicht probiert. Aber hab ja noch fast n halbes Jahr Zeit. China scheint nämlich ein Eierland zu sein. Hier gibt es Eier in allen Größen, Farben und Geschmacksrichtungen.

Hier etwas was ich immer nicht so dolle finde. Solange Tiere noch kein liebevolles Herrchen oder Frauchen gefunden haben, geht's denen nämlich garnicht gut... man muss aber sagen sobald sich hier jemand eines Tieres annimmt, dann geht's dem Tier (egal ob Hund, Katze, Fisch oder Schildkröte) glaube ich zumeist verdammt gut. Ich sehe hier soviele Menschen die ihre kleinen Tierkinder (vor allem Pudel mit den wildesten Frisuren) durch die Gegend schleppen. Aber an solchen Ständen wie hier, würde ich gerne einfach alle mitnehmen und retten, aber was tun wenn ich hier wieder abhaue?

Hier die Sicht aus dem Café in dem wir ein bissl Pause gemacht haben. So lässt sich's aushalten ;-)

Hier die liebevoll gestaltete und noch liebevoller reparierte Karte mit den für China doch sehr stolzen Kaffeepreisen. Aber ist halt ne Tourigegend.
Hier ein Restaurant das ich ziemlich mega fand.... hatten aber zu dem Zeitpunkt schon einige Dumplings und fritierten (hier wird alles fritiert!!!) Oktopus im Bäuchlein.
Voll der tolle Tee-/Töpferladen. Ich hätte aber am liebsten des Regal mitgenommen ^^

Etweas abseits des Chaos wird musiziert...

... und Klebereis-Dumpling gespeißt.


Hier wird mit Karamell gekünstlert.
Tja... und das ist der weniger leckere Anblick den wir dann später auf dem Markt bei uns zu Hause um die Ecke "genießen" durften. Hier wird abends der Müll zusammengepippt bevor er abgeholt wird. Stinken tut das auch nicht unerheblich wie ihr euch sicher vorstellen könnt.

Und last but not least etwas was ich hier einfach nur megacool finde. Hier treffen sich abends die älteren im Park. Haben CD-Player dabei und machen gemeinsam Gymnastik oder Tanzen. Ich weiß zwar nicht nach wenlchen Regeln das abläuft aber es gibt keinen Vortänzer, ich denke ein paar denken sich alle paar Monate ne neue Choreo aus und wer will stellt sich dazu und macht mit. Am anfang sehr befremdlich, aber ich finde man sieht vor allem den Älteren an, dass sie sich hier mehr bewegen als z.B. bei uns in Deutschland. Die sind nämlich alle noch ziemlich fit und beweglich.



So, dann bis demnächst,

xoxo












Sonntag, 7. Juni 2015

Beach Party mit Blick auf die Skyline von Shanghai

Sooo… nun nicht mehr auf Wohnungssuche bin ich gestern Nachmittag/Abend auch mal ein bissl in das Expadleben eingetaucht und ich muss sagen die Aussicht war cool (direkt mit Blick auf die Skyline von SH) aber Fazit für mich ist, dass ich mich (wenn möglich) doch lieber ein bisschen mehr an die Locals halten möchte. 

Hingekommen auf die Beachparty bin ich mit einem Mädchen, das bereits 2 Monate hier ist und über Bekannte Freikarten bekommen hatte. Sie ist über dasselbe Stipendium hier wie mein Freund und ich, weshalb wir uns auf dem Mailweg immer mal wieder ausgetauscht haben. Gestern war dann sozusagen unser ersten „Blinddate“ ;-)

Die Party selbst war (mit Option auf Flatratetrinkbändchen) meiner Meinung nach 200% für Touristen und flirt- und feierwütige Expads ausgelegt und mit Preisen von 40 Yuen pro Bier (was in Euro so in etwa 5,80 entspricht) schon sehr sehr teuer für chinesische Verhältnisse. Dennoch mischten sich zur späten Stunde (die Party ging von nachmittags bis abends um 22 Uhr) auch immer mehr Chinesen unter die Feiernden. Mich hat das Ganze sehr an meine wilden post-Abi Backpackerzeiten in Australien erinnert oder an den Klischeebackpacker im Süden von Thailand. 

Besonders bizarr war allerdings die Situation am Eingangsbereich, denn hier wurde munter gestarrt. Lustiger Weise hatte sich dort eine ganze Menge älterer Chinesen versammelt, die den ganze Abend am Zaun stand, quatschten, rauchten und munter die Touristen (wie die Tiere im Zoo) begafften. 

Auch von hier wurde gegafft. Auf diesem Boot, dessen Anlegeplatz direkt neben unserer Strandparty versammelten sich im Laufe des Abends immer mehr (wie mir schien) chinesische Touristen die auf einen kleinen Spätabendcrouse gingen. Diese sammelten sich mehr uns mehr an der Reling, winkten und machten einen ganzen Haufen Bilder von uns feiernden Ausländern. Selbiges natürlich auch umgekehrt, sah sehr lustig aus.
Die beste und einfachste Möglichkeit jemanden kennenzulernen scheint mir hier entweder abseits der Gruppe angetroffen zu werden (denn jedes Mal wenn ich mich etwas von den Feiernden entfernt habe um doch noch ein oder zwei bessere Fotos zu machen wird man angesprochen) oder wie es die Meisten hier tun, über den Einzug in Expad-WGs. Es schien mir beim Vorstellen der Leute nach einer Weile fast so als wäre jeder irgendwann einmal der Mitbewohner von jedem gewesen. Dies ist aber nicht verwunderlich, denn wenn man nicht das Glück hat wie wir und durch Chinesen unterstützt wird, hat man nur die Möglichkeit auf englischen Seiten wie beispielsweise „smartshanghai.com“ nach Expad-WGs zu suchen (und diese sind zumeist sehr überteuerte Groß-WGs). Allerdings zahlt man da dann (aber auch nur wenn man Glück hat) denselben Preis, den der Hamster und ich (für eine rel. große Wohnung) zusammen zahlen, für ein kleines Zimmer in einer 6er WG mit einem Bad und vermutlich etwas weniger aufgeräumter Küche. Alles hat also seine Vor- und Nachteile. 

Hier noch eines der tollen Boote die abends den Huangpu River auf- uns abfahren. Leider hatte ich keine weitere Möglichkeit auf ein besseres Foto, da mich in dem Moment ein sehr netter Chinese angesprochen hat, der mir schon bald stolz erzählte er sei vor kurzem beruflich in Düsseldorf gewesen und Deutschland wäre ein tolles Land. Ich bin noch nicht so ganz dahinter gekommen weshalb (denke es hat etwas mit unserem Stand als Exportweltmeister zu tun) aber ich habe den Eindruck Deutsche sind in China sehr gerne gesehen.
Also ihr merkt schon, ich sehe das Ganze etwas Kritisch, aber jedem seine eigene Meinung. Zudem weiß ich nicht, wie ich darüber vielleicht bereits in einem Monat denke ;-) Aber deshalb bin ich ja hier, ich möchte mir gerne meine eigene Meinung hierrüber machen und eigene, ungefilterte Eindrücke sammeln. 

Nun denn, sonnige Grüße

xoxo